
Strom aus Biogas für die Vermarktung
Wie Energiewirt Moritz Ehle mit flexibler Erzeugung die Energiewende unterstützt



Rittergut Hofspiegelberg
Spiegelberg 5, 31020 Lauenstein
Moritz Ehle hat im Jahr 2008 den Betrieb auf dem Rittergut Hofspiegelberg von seinen Eltern übernommen und 2011 mit einem ehemaligen Studienkollegen den Aufbau einer Biogasanlage begonnen. Diese bringt heute drei Megawatt Leistung und wird durch eine PV-Anlage ergänzt, die im Jahr ca. 170.000 kWh Strom erzeugt.
- Biogasanlage mit 3 MW Leistung
- Versorgung von 10 Wohneinheiten mit Wärme
- PV-Anlage mit 170.000 kWh Strom pro Jahr
Herausforderung
Strom aus Biogas und PV flexibel vermarkten
Das Rittergut Hofspiegelberg hat täglich organische Stoffe zur Verfügung, wie Mais oder den Mist verschiedener Nutztiere. Diese werden in den Fermentern von Bakterien zersetzt, wodurch Biogas gewonnen wird. Die Gärreste, die bei der Biogasproduktion übrig bleiben, werden zudem als Dünger verwendet, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht. Das gewonnene Biogas wird zu den Blockheizkraftwerken geleitet und dort als Treibstoff für Motoren eingesetzt. An den Motoren sind Generatoren für die Stromerzeugung angeschlossen. Der so erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die bei der Verbrennung im Motor entstehende Wärme wird über das Kühlwasser in unser Nahwärmenetz geleitet. Aktuell werden hiermit 12 Mieteinheiten am Hof, eine Getreidetrocknung und eine Brennholztrocknung versorgt, das spart ca. 70.000-80.000 l Heizöl im Jahr ein. Eine Satellitenanlage am Dorfrand versorgt weitere Haushalte. Die Frage war nun, wie kann das Energiepotenzial, das nicht für den Eigenbedarf gebraucht wird, mäglichst sinnvoll dem Energiemarkt zugeführt werden.
Lösung
Anbindung an das Virtuelle Kraftwerk
Überschüssigen Strom, der mit BHKWs an der Biogasanlage sowie aus drei Photovoltaikanlagen gewonnen wird, speist das Rittergut Hofspiegelberg ohnehin in das öffentliche Stromnetz ein. Die Stromproduktion mit Biogas hat den großen Vorteil, dass sie auch sehr flexibel eingesetzt werden kann, sich also eigentlich am Markt und schwankenden Preisen ausgerichten könnte. Die Lösung war der Anschluss der Biogas- und PV-Erzeugung an das virtuelle Kraftwerk von EWE. Über einen extra für das Rittergut optimierten Fahrplan, der u.a. auf Wetter- und Marktprognosen beruht, erhält das Unternehmen nun regelmäßig klare Anhaltspunkte, wann die Stromproduktion gedrosselt und wann hochgefahren werden sollte. Das Unternehmen kann hierauf durch eine entsprechende Änderung der Befüllung der Biogasanlage reagieren. Was genau in der Anlage und Produktion passiert, kann dabei jederzeit über eine praktische App in einem Stromcockpit verfolgt werden.
Ergebnis
Vollautomatisierte Steuerung nach Bedarf
Das Rittergut Hofspiegelberg hat mit den Pflanzen auf dem Feld einen Vorrat für das kommende Jahr, mit den auf der Silageplatte eingelagerten Pflanzen einen Speicher für die kommenden Monate und mit dem in den Fermentern erzeugten Biogas einen kurzfristigen Energiespeicher. Die Biogasanlage kann deshalb - etwa bei Wind- oder Sonnenflauten - Strom produzieren, wenn auch Bedarf im Netz ist. Die Anlage trägt dadurch zur Sicherheit der Energieversorgung bei. Gleichzeitig bringt dies höhere Erlöse. Da EWE die gesamte Prognose übernimmt, entfällt für das Unternehmen der Aufwand einer eigenen Recherche von möglichen Netzbedarfen oder Marktpreisen. Durch den vollautomatisierten Fahrplanbetrieb (Optiflex pro) kümmert sich EWE um die bestmögliche Vermarktung, während sich das Rittergut Hofspiegelberg auf einen reibungslosen Anlagenbetrieb konzentrieren kann.
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