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Interview: Warum sich PV für Gewerbetreibende lohnt
Was der Fachberater Ismet Kolcu aus der Praxis zu berichten weiß
Interview mit Ismet Kolcu, Fachberater PV und Stromspeicher bei EWE
Seit Mitte des Jahres hat EWE ein spezielles Angebot für alle Gewerbetreibenden, die eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach installieren möchten. Grund genug für uns, um mit einem unserer Fachberater PV und Solarspeicher darüber zu sprechen. Für wen lohnt sich eine Solaranlage und wie läuft die Zusammenarbeit ab?
Hallo, Ismet! Erst einmal vielen lieben Dank, dass Du Dich bereit erklärt hast, unsere Fragen rund um das Thema Solarenergie und PV-Anlagen zu beantworten. Erzähl uns doch gern als erstes ein bisschen über Dich, wer Du bist und was Du bei EWE machst.
Ismet Kolcu: Sehr gern! Ich bin seit über vier Jahren bei EWE und komme ursprünglich aus Bielefeld. Angefangen habe ich im Planungsteam für Solaranlagen, das ich auch mit geleitet habe. Ich bin also schon damals rausgefahren, habe mir die Dächer vor Ort angeschaut und geplant, wie groß der Speicher sein muss, welche Wechselrichter benötigt werden, wie die Unterkonstruktion beschaffen sein muss und vor allem natürlich, wie viele Solarmodule auf das Dach passen und wie diese angeordnet werden können. Von dort ging es dann für mich in den aktiven Vertrieb und zur Beratung der Kundinnen und Kunden vor Ort.
Wer sind denn Deine Kunden?
Kolcu: Wir kümmern uns hauptsächlich um Gewerbetreibende, die eine Solaranlage mit einer Leistung bis maximal 100 Kilowatt planen beziehungsweise haben. Darüber hinaus betreuen wir Einzelprojekte, bei denen zum Beispiel auf mehreren Gebäuden eines Eigentümers PV-Anlagen installiert werden sollen.
Was gefällt Dir an Deiner täglichen Arbeit in der Beratung?
Kolcu: Ich arbeite gern direkt und partnerschaftlich mit meinen Kund:en, das ist bei Geschäftskunden noch intensiver. Ihre Unternehmen und ihre individuellen Bedürfnisse stehen bei mir immer an erster Stelle. Deshalb nehme ich mir die Zeit, persönlich vor Ort zu sein und eine maßgeschneiderte Beratung anzubieten.
Wie läuft eine Beratung bei Dir ab?
Kolcu: Zuerst frage ich immer nach dem Kenntnisstand. Wie viel Wissen zum Thema Solar ist schon vorhanden? Wo darf ich mit meinen Erklärungen ansetzen? Dann schauen wir gemeinsam auf den Energieverbrauch des Unternehmens. Wie sieht das Lastprofil aus? Gibt es Spitzenzeiten? Wie hoch wäre der Eigenverbrauch? Daraus ergibt sich dann zum Beispiel, ob ein Energiespeicher notwendig wird. Der größte Teil ist aber ein gemeinsamer Rundgang.
Was passiert auf dem Rundgang?
Kolcu: Wir sehen uns die Dachfläche und alle örtlichen Gegebenheiten an, notieren wo Fenster, Schornsteine oder ähnliches sind, wo Kabel verlegt werden müssen, wo der Stromspeicher und die Wechselrichter stehen könnten.
Und dafür kletterst Du auf das Dach?
Kolcu: Nein. (lacht) Ich habe einen Drohnenführerschein! Ich bringe meine Drohne mit zum Termin, fliege damit über das Gebäude und kann dann ein genaues 3D-Modell erstellen. Gerade bei besonders großen Dachflächen in Industriegegenden oder im Innenstadtbereich, wo die Häuser nicht freistehen, ist das sehr hilfreich.
Daran kannst Du dann ablesen, ob sich eine Solaranlage lohnt? Es hält sich ja noch immer hartnäckig das Vorurteil, dass man das „perfekte Dach“ braucht, damit sich eine PV-Anlage rechnet.
Kolcu: Ja, leider, dabei ist die Technologie so weit, dass man heutzutage auf fast jedem Dach eine PV-Anlage installieren kann. Standort, Dachneigung – das spielt heute immer weniger eine Rolle. Wir können zum Beispiel auf Flachdächern eine Anlage mit Ost-West-Ausrichtung bauen, die den ganzen Tag über Strom liefert. Auch für Bäume, die Schatten auf ein Dach werfen, gibt es Lösungen. Wir können da sehr individuell vorgehen.
Worauf kommt es denn dann an, ob sich eine Anlage lohnt oder nicht?
Kolcu: Das Wichtigste ist der Eigenverbrauch. Je höher dieser ist, desto eher rentiert sich eine PV-Anlage. Das ist ganz einfach erklärt: Strom, den man selbst verbraucht, muss man nicht bezahlen. Strom, den man nicht selbst verbraucht, wird in das öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhält man eine Einspeisevergütung von wenigen Cents pro Kilowattstunde. Eine eingekaufte Kilowattstunde ist dagegen deutlich teurer.
Was muss ich sonst noch beachten, wenn ich eine Solaranlage plane. Brauche ich eine Baugenehmigung?
Kolcu: In der Regel nicht, aber die Vorschriften sind von Bundesland zu Bundesland etwas unterschiedlich, deshalb lässt sich das nicht pauschal beantworten. Was vor allem bei älteren Gebäuden notwendig und sinnvoll sein kann, ist die Statik des Hauses zu überprüfen, ob das Dach das zusätzliche Gewicht tragen kann. Oft kann ich aber bereits nach dem Drohnenflug sagen, ob eine Dachsanierung empfehlenswert wäre. Ansonsten muss individuell geschaut werden, welche Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen eingehalten werden müssen. Das kann sehr unterschiedlich sein. Bei den Energiespeichern zum Beispiel gibt es welche für innen und für außen oder auch Herstellervorgaben, wie weit sie von der Wand oder heißen Maschinen entfernt stehen müssen. Das wird bei uns alles individuell von erfahrenen Profis geplant.
Was passiert nach der Beratung? Wie lange dauert es, bis meine Solaranlage läuft?
Kolcu: Nach der Beratung vor Ort, geht es wie gesagt an die Planung. Wie viele Module, Wechselrichter, Speichereinheiten werden benötigt? Welche Unterkonstruktion muss gebaut werden? Bei der eigentlichen Umsetzung sind wir dann natürlich etwas von den Herstellern und dem Wetter abhängig, aber in der Regel rechnen wir mit drei Monaten.
Wer installiert die PV-Anlage? Mit welchen Unternehmen arbeitet EWE zusammen?
Kolcu: Bei der Hardware setzen wir auf die führenden Hersteller. Die Montage übernehmen wir selbst! Dafür haben wir eine eigene Tochterfirma gegründet. Übrigens gibt es dazu einen zweiten Vor-Ort-Termin: Die Montageleitung fährt zu den Gewerbetreibenden, um die Feinplanung zu übernehmen. Das hebt uns von vielen anderen Dienstleistern ab: Wir setzen nicht auf externe Partner, sondern bieten unseren Kundinnen und Kunden die PV-Anlagen aus einer Hand!
Wie lange dauert die Montage in etwa? Welche, sagen wir, Unannehmlichkeiten muss ich als Unternehmen in Kauf nehmen?
Kolcu: Zunächst einmal bringen wir alles mit, was wir benötigen, also auch unser eigenes Gerüst. Der Rest hängt unter anderem von der Größe der Anlage und der Witterung ab. Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden hat oberste Priorität. Meistens dauert es etwa vier Tage und den Großteil der Zeit kann im Betrieb normal weitergearbeitet werden. Nur wenn die Elektroarbeiten an der Reihe sind und die Anlage an das bestehende System angeschlossen wird, muss der Strom für einige wenige Stunden abgeschaltet werden. Das kündigen wir aber rechtzeitig vorher an.
Und ab da an produziere ich meinen eigenen Strom?
Kolcu: Genau! Die Inbetriebnahme und Abnahme erfolgen ebenfalls durch uns. Außerdem kümmern wir uns um den bürokratischen Teil, denn jede PV-Anlage muss über das Marktstammdatenregister angemeldet werden. Sobald wir mit der Montage fertig sind, läuft die Anlage und die Kund:innen können über die dazugehörige App oder die Webanwendung jederzeit sehen, wie viel Strom sie produzieren.
Wie geht es danach weiter? Müssen Solaranlagen regelmäßig gereinigt und gewartet werden?
Kolcu: Alle unsere Photovoltaikanlagen sind mit dem Internet verbunden, so dass Softwareupdates von Herstellerseite jederzeit aufgespielt werden können. Eine professionelle Reinigung kann alle paar Jahre notwendig sein. Das sieht man in der App ganz gut. Hier spielt zum Beispiel eine entscheidende Rolle, wie staubig die Umgebung ist, wie viel Blütenstaub auf die Anlage geweht wird oder wie viele Bäume in der Nähe stehen.
Lass uns nochmal konkret werden: Welche Vorteile bringt mir eine Solaranlage?
Kolcu: Mit eigenem Strom wird man unabhängiger von den Märkten. Das heißt, man kann seine Energiekosten im laufenden Betrieb deutlich senken und ist weniger von den Preisschwankungen bei den Strompreisen betroffen. Hinzu kommt natürlich, dass Solarenergie die Umwelt schont, das Image verbessert und einen auch als Arbeitgeber attraktiver machen kann.
Wie meinst Du das?
Kolcu: Eine Solaranlage auf dem Dach ist meist weithin sichtbar, so sehen potenzielle Kund:innen und Partnerunternehmen gleich, dass man auf grüne Energie setzt. Dazu kommt, dass man beispielsweise E-Ladesäulen für Gäste, Kunden und Mitarbeitende anbieten kann, um den Eigenverbrauch zu erhöhen.
Es lohnt sich also auch, selbst wenn ich bereits 100 Prozent Ökostrom beziehe?
Kolcu: Auf jeden Fall! Jede PV-Anlage erhöht den Anteil an grüner Energie im Stromnetz. Wenn wir als Gesellschaft wegwollen von Atom- und Kohlestrom, dann führt kein Weg an der Solarenergie vorbei. Deshalb haben einige Bundesländer – wie Niedersachsen – bereits eine Solardachpflicht für Neubauten und bei grundlegenden Dachsanierungen eingeführt, andere ziehen nach. Dennoch ist eine gewisse Investition erforderlich.
Was kostet eine PV-Anlage?
Kolcu: Auch das lässt sich nicht pauschal sagen, da es stark auf die Größe der Anlage ankommt. Festhalten lässt sich, dass je höher der Eigenverbrauch ist, desto schneller amortisiert sich die Anlage.
Wir haben vorhin schon kurz über Energiespeicher gesprochen. Braucht man einen?
Kolcu: Bei den meisten Solaranlagen lohnt es sich. Ein Energiespeicher sorgt dafür, dass man auch zu Zeiten mit wenig Sonne – also morgens oder an regnerischen Tagen – weiterhin den eigenen Strom nutzen kann. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, um den Eigenverbrauch unabhängig vom tatsächlichen Lastprofil zu erhöhen. So können Bäckereien morgens Strom verbrauchen, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist, bei Arztpraxen, Kanzleien oder Restaurants E-Autos auch bei Regen geladen werden und Landwirte abends Strom verbrauchen, der tagsüber produziert worden ist.
Es gibt also keine Branche, für die sich eine Solaranlage nicht lohnen würde?
Kolcu: Mir fällt jedenfalls keine ein. Einzelfälle wird es immer geben. Zum Beispiel arbeiten wir gerade an einem Projekt, bei dem es auch um Denkmalschutzbestimmungen geht. Hier müssen wir individuelle Lösungen finden. Aber das zeichnet uns als EWE aus.
Was sind denn neben den individuellen Lösungen die weiteren Vorteile von einer Zusammenarbeit mit EWE?
Kolcu: Auch bei PV-Anlagen sind wir ein Anbieter, der alles aus einer Hand liefern kann – regional und vor Ort. Vom Erstgespräch bis zur Fertigstellung haben Kund:innen bei uns nur einen festen Ansprechpartner – zum Beispiel mich. Gerade der regionale Aspekt ist meinen Kund:innen sehr wichtig. Hinzu kommen unsere Erfahrung und Zuverlässigkeit. Solaranlagen halten mindestens 20 bis 25 Jahre, da möchte man einen Partner, der genauso lange vor Ort ist. Der andere Punkt ist, dass man mit uns nur einen Dienstleister braucht: Wir übernehmen die komplette Planung, die bürokratischen Aufgaben und montieren die Anlage. Außerdem haben wir die Möglichkeit, noch einen unserer Energieberater hinzuzuziehen. Die können zum Beispiel prüfen, ob sich parallel zur PV-Anlage auch eine Wärmepumpe lohnt. Generell haben wir auch immer ein Auge auf die Zukunft.
Ein Blick in die Zukunft ist gut. Ist Solarenergie zukunftssicher?
Kolcu: PV-Anlagen sind für eine Lebensdauer von mindestens 20 bis 25 Jahre ausgelegt und halten oft noch länger. Wir berücksichtigen deshalb bei der Planung nicht nur die aktuellen Gegebenheiten, sondern schauen auch, was in Zukunft passieren könnte. Das kann eine Wärmepumpe sein, ein Anbau oder auch in Richtung E-Mobilität gehen. Unsere Solarsysteme können daher jederzeit erweitert werden.
Eine letzte Frage: Was möchtest Du den Leser:innen noch mit auf den Weg geben?
Kolcu: Eine Solaranlage rechnet sich fast immer! Für den Gelbeutel, für das Image und für die Umwelt sowieso. Meine Drohne und ich kommen sehr gern vorbei!
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Wenn Sie Ihr Unternehmen klimafreundlicher machen möchten, kann Photovoltaik eine zentrale Rolle übernehmen – besonders im Zusammenspiel mit Energieeffizienzmaßnahmen, einer passend dimensionierten Stromspeicherung und intelligenter Verbrauchssteuerung. EWE berät zu Sofortmaßnahmen mit PV, die Sie sofort weiterbringen, sowie zu umfassenden Konzepten zur Klimaneutralität.
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