Violette Glasfaser vor hellblauem Hintergrund
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Redundanter Internetzugang

Keine Angst vorm Bagger

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Glasfaser/Internet
16.12.2021  6 Min.
Autor: Team EWE business

Redundante Internetverbindung: keine Angst vorm Bagger

Internetanbindung: Warum „doppelt gemoppelt“ kein Luxus für Unternehmen ist

Die Produktivität Ihres Unternehmens hängt von der Verfügbarkeit des Internetzugangs ab? Dann sollten Sie über eine redundante und damit hochverfügbare Anbindung nachdenken. Wie diese redundante Internetverbindung in der Praxis aussehen kann und welche Rolle Bagger für die Ausfallsicherheit spielen, haben wir für Sie zusammengetragen.

 

Zugegeben, manchmal ist doppelt-gemoppelt schlichter Unsinn. Wenn Supermärkte beispielsweise Kokosnüsse oder Kartoffeln in Plastik einschweißen – die Früchte haben ja schon eine Schale. Eine zweite Hausratversicherung ist ebenso überflüssig. Man zahlt dabei zweimal ein, bekommt im Schadenfall aber trotzdem nicht doppelt so viel ausbezahlt.

 

Im Business-Leben hingegen ist das Doppeln nicht nur sinnig. Es kann sogar über Wohl und Wehe des Unternehmens entscheiden. So zweifelt sicherlich niemand an der Notwendigkeit redundanter Storage-Systeme. Oder speichert der einzige Server in Ihrer Organisation etwa sämtliche sensiblen Daten auf einer einzigen Festplatte, anstatt auf einen Verbund aus mehreren Platten (RAID) sowie umfassende Datensicherung zu setzen?

 

"Internet ist nicht alles, aber ohne Internet ist alles nichts."

Arthur Schopenhauer möge uns verzeihen, dass wir sein Zitat „Gesundheit ist nicht alles“ aufs Internet umgemünzt haben. Denn genau wie die Gesundheit für uns Menschen ist ein funktionierender Internetzugang unabdingbar für moderne Unternehmen.

Sie haben Fragen, wie Sie am besten vorgehen?

Redundanz ist daher keine Geldverschwendung, sondern eine kluge Investition. Dies gilt auch für redundant ausgelegte Internetanbindungen: Selbst wenn Ihr Unternehmen sein Geld nicht durchs Anbieten von Online-Diensten wie E-Commerce-Seiten oder den Online-Ticketverkauf verdient, so sind Sie letztlich dennoch auf den Internetzugang angewiesen. Nur so können Sie beispielsweise vom Unternehmenssitz aus auf Lösungen über die Cloud wie Office 365, Salesforce oder die SAP-Cloud-Plattformen zugreifen. Selbst kleinere Unternehmen sind heute auf Cloud-basierte Kassensysteme oder digitale Personalplanung samt Zeiterfassung per Online-Dienst angewiesen.

 

Oder sie wollen ihrer Belegschaft während der Arbeit im Homeoffice von außen außerhalb des Betriebs aus Zugriff auf notwendige Daten und IT-Ressourcen verschaffen. Eventuell benötigen aber auch Produktionsmaschinen Internetzugang, damit der Hersteller per Fernwartung schneller eingreifen kann.

 

Eine stilisierte Glasfaserleitung mit transparent durchschimmernden Daten
Bild: Yuichiro Chino / Moment / Getty Images

 

Redundante Internetverbindung als Backup – für den Fall der Fälle

Im Geschäftsumfeld übliche Glasfaser-Direktanbindungen an das IP-Backbone eines Providers haben mit 98 bis 99 Prozent eine im Jahresmittel höhere Verfügbarkeit als die von Privatkunden und -kundninnen verwendeten ADSL/VDSL-Anschlüsse. Dennoch kann es zu Ausfällen kommen, beispielsweise durch Erdbauarbeiten, bei denen die Kabelverbindungen beschädigt werden, Brände oder Einbrüche (Vandalismus). Wichtig hierbei: „98 Prozent“ beziehungsweise „99 Prozent“ mögen nach einem minimalen Unterschied klingen. In der Praxis macht das Delta von einem Prozent aber beinahe eine Arbeitswoche aus: Eine mittlere jährliche Verfügbarkeit von 98 Prozent bedeutet maximal knapp über sieben Tage Ausfall. Bei 99 Prozent sind es hingegen etwas über drei Tage.

 

Relevant für das Risikomanagement ist auch, dass das vom Bagger durchtrennte Kabel als höhere Gewalt gilt. Ergo greifen die vertraglich mit dem Provider vereinbarten Entstör-Zeiten nicht. Gibt es nur eine Internetanbindung, wird dieser ohnehin neuralgische Punkt in diesem Moment daher zum unkalkulierbaren Produktivitätskiller.

 

Sind Internetverbindungen redundant, also doppelt oder sogar dreifach ausgelegt, verhindern sie dieses Bedrohungsszenario und sorgen für die benötigte Ausfallsicherheit. Das hierbei verwendete Virtual Router Redundancy Protocol (VRRP) schwenkt bei Bedarf automatisch sämtlichen Datenverkehr auf den im Aktiv-Passiv-Betrieb laufenden Backup-Router. Fällt die primäre Internetanbindung aus, übernimmt die redundante Internetverbindung also binnen Sekunden den Betrieb – ohne dass die IT-Fachleute einschreiten müssen.

 

Blaue Kabel an einem Server
Bild: Roberto Anania / EyeEm / Getty Images

 

Hochverfügbarkeit durch Redundanz

Unternehmen können die jährliche Verfügbarkeit einer redundanten Anbindung von 99,5 Prozent (maximaler Ausfall pro Jahr: gut 44 Stunden) auf 99,9 Prozent (maximaler Ausfall pro Jahr: knapp neun Stunden) steigern. Hierzu müssen die (Glasfaser-)Leitungen und Trassen redundant – also mindestens zwei Meter voneinander entfernt – und über zwei verschiedene Hausanschlüsse laufen. Ob dies in Ihrem Fall möglich ist, kann Ihnen Ihr Internetprovider sagen.

 

Ist Ausfallsicherheit ein Muss, die Trassenredundanz aber nicht zu bewerkstelligen (zum Beispiel aus baulichen, rechtlichen oder firmeninternen Gründen), bleibt immer noch Mobilfunk als Backup: LTE und dessen Weiterentwicklung 5G bieten Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 300 (LTE) beziehungsweise 800 Megabit pro Sekunde (5G). Sie sind zumindest kurzzeitig adäquater Ersatz für eine ausgefallene Festverbindung. Ein parallel zum Festnetzrouter betriebenes LTE/5G-Modem sorgt damit für kostengünstige Medienredundanz. Aber aufgepasst: Aufgrund des von den Mobilfunkunternehmen verwendeten Carrier Grade NATs (Network Address Translation) sind in aller Regel keine eingehenden IP-Verbindungen zu bewerkstelligen. Von außen in Richtung Unternehmensnetz aufzubauende VPN-Tunnel sind somit unmöglich. Ausgehende Verbindungen zu den von Ihnen genutzten Cloud-Lösungen funktionieren aber problemlos.

 

    

 

Bereiche, in denen Sie besonders auf stabile Internetverbindungen achten sollten:    

  • E-Commerce
  • Onlineshops
  • Ticketverkauf
  • Kassensysteme
  • Office 365
  • Salesforce
  • SAP
  • Personalplanung und Zeiterfassung
  • Homeoffice
  • Fernwartung in der Produktion

 

 

IT-Sicherheit per Redundanz: "Soll ich oder soll ich nicht …?"

Ob sich die Ausfallsicherheit einer redundanten Anbindung für Sie auszahlt, können Sie auf Basis der genannten mittleren jährlichen Ausfallzeiten sowie der Kosten für die Anbindung ausrechnen. Fragen Sie Ihren Internetprovider nach den an Ihrem Standort verfügbaren Möglichkeiten einer Backup-Leitung sowie den damit verbundenen Kosten. In aller Regel zeigt das Gegenüberstellen von Kosten und zu erwartenden Umsatzausfällen schnell und eindeutig, dass "doppelt gemoppelt" durch eine redundante Internetanbindung wirtschaftlich sinnvoll ist.

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Menschen in einem Startup-Büro nutzen schnelles Glasfaser bei der Arbeit.

Sorgen Sie für schnelle und stabile Verbindungen

In Zeiten der Digitalisierung sind neben sicherem Hosting und einer leistungsfähigen Firewall vor allem stabile Internetleitungen essenziell für Unternehmen. Besonders geeignet sind skalierbare Glasfaser-Direktanbindungen, mit denen Unternehmen ihren Datenverkehr exklusiv und sicher abwickeln können. 

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