
Project JUNE
Wie man für einen 170 Jahre alten Vierseithof eine grüne Wärme- und Trinkwassererwärmung realisiert



Project JUNE
Vierseithof Jüterborg
Der 170 Jahre alte Vierseithof Jüterborg dient seit 2023 als moderner Ort für Offsites, Retreats, Tagungen und Events. Wo zukunftsweisende Ideen besprochen und geplant werden, wird natürlich auch das Thema Nachhaltigkeit groß geschrieben. Der Investor Benjamin Rohé und seine Partner haben deshalb neben Isoliermaßnahmen, Photovoltaik auch die Wärmeversorgung in den Blick genommen und dafür EWE über ein Contracting-Modell ins Boot geholt. Rohé erläutert, was dahinter steckt:
„Bei der Wärmeversorgung setzen wir auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, im Austausch gegen eine alte Ölheizung. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern ist gleichzeitig noch kostengünstiger.“
Benjamin Rohé, Investor
- Planung, Bau und Betrieb mit EWE
- Contracting-Investitionen von EWE rund 300.000 €
- Geplante Heizleistung rund 160 kW
Herausforderung
Wärme und Strom nachhaltig und kostengünstig erzeugen
Für Investor Benjamin Rohé und seine Partner ist das Project JUNE eine Herzensangelegenheit. „Unser Plan war es, den 170 Jahre alten Hof zu modernisieren und in einen energetischen Top-Zustand zu bringen, inklusiver grüner Energieversorgung“, berichtet Rohé. Eine Photovoltaikanlage auf einem der Pferdeställe war bereits in Betrieb und liefert einen Viertel des Stromverbrauches. Die nächste Anlage ist geplant, so dass der Großteil des Strombedarfs aus der Sonne gedeckt werden kann. Um den Hof nachhaltig zu machen, sollte die alte Ölheizung durch eine klimafreundliche Wärmeversorgung ersetzt werden – und zwar möglichst kostengünstig.
Lösung
Wärmepumpen und Thermosolaranlage mit EWE
Für die Realisierung des ambitionierten Projekts hat der Investor den regionalen Energiedienstleister EWE gewonnen. EWE übernimmt innerhalb eines Contractings gemeinsam mit überwiegend ortsansässigen Partnern die Planung, den Bau und den Betrieb einer regenerativen Wärmeversorgung mit zwei Wärmepumpen. Möglich wird der Einsatz der regenerativen Technik durch eine gute Gebäudeisolierung. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht zunächst der Umgebungsluft Wärme. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt diese erzeugte Wärme dann, um damit zu heizen. Die beiden Wärmepumpen arbeiten also miteinander auf zwei Prozessstufen, so dass die Gebäude schließlich die gewünschte Heizwärme erhalten.
Bei der Kälteerzeugung in den warmen Sommermonaten wird das Prinzip umgekehrt. Transportiert werden die Wärme oder die Kälte jeweils über ein Kältemittel, das in einem Kreislauf zirkuliert. Darüber hinaus installiert EWE auf dem Dach der Heizzentrale eine Thermosolaranlage zur Trinkwarmwassererwärmung. Diese hat eine sogenannte Aperturfläche von 20 Quadratmetern, über die Sonnenenergie in das Innere des Solarkollektors gelangen kann.
Ergebnis
Grüne Energie in einem Gesamtkonzept ohne eigene Investitionen
Da EWE die Modernisierung der Wärmeversorgung per Contracting übernimmt, ist der Aufwand für JUNE in mehrfacher Hinsicht minimal. Neben Planung, Bau und Betrieb übernimmt EWE auch die Investition von 300.000 Euro. Im Ergebnis kann JUNE den Wärmebedarf der etwa 2.000 Quadratmeter zu beheizenden Fläche decken bzw. im Sommer die Räume kühlen. Die kombinierte Anlage ist dabei ein kleines Energiewunder. Aus einer Kilowattstunde Strom werden drei bis vier Kilowattstunden Wärme oder Kälte produziert – und zwar auf regenerative Art und Weise. Die Anlagentechnik ergänzt damit das energetische Gesamtkonzept, das neben der PV-Anlage auch noch eine Bio-Kläranlage und E-Ladesäulen auf dem Parkplatz umfasst.