
EWE business Magazin
Pflichten für PV-Anlagen-Betreibende
Wir zeigen, welche Formalitäten und Pflichten Unternehmen einhalten müssen
Photovoltaik-Anlage betreiben – diese Pflichten haben Unternehmen
Die Anlage registrieren, erforderliche Erlaubnisse einholen und Steuerbefreiungen beantragen: Aufgaben, die PV-Anlagen-Betreibende kennen sollten
Die Installation einer Photovoltaikanlage ist eine Investition. Wer eine solche betreibt, muss gewisse Formalitäten und Fristen einhalten. Wir haben die wichtigsten Pflichten für Unternehmen mit PV-Anlage zusammengetragen: von der einmaligen Registrierung der Anlage bei der Bundesnetzagentur bis hin zur Rechnungsstellung an Stromverbraucher am Firmenstandort. Mit einer eigenen Photovoltaikanlage produzieren Unternehmen kostengünstig klimafreundlichen Strom. Damit senken sie langfristig ihre Energiekosten. Zudem macht sich der auf dem Firmengelände produzierte Solarstrom positiv in der betrieblichen CO2-Bilanz bemerkbar – ein großer Beitrag zum Klimaschutz, der dank der Solarmodule als Blickfänger auch für die Öffentlichkeit weithin sichtbar ist. Kurz: Eine PV-Anlage bringt viele Vorteile. Doch mit dem Betrieb sind auch Pflichten verbunden. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Aufgaben für diejenigen vor, die eine gewerbliche PV-Anlage betreiben, und erklären, was, wann und wo erledigt werden muss.
- Anmeldung bei der Bundesnetzagentur; die PV-Anlage muss im Marktstammdatenregister (MaStR) eingetragen werden
- Prüfen, ob ein Antrag auf Stromsteuerbefreiung und auf Erlaubnis als Stromversorger für Dritte beim Hauptzollamt gestellt werden muss
- Verpflichtung zur regelmäßigen Stromsteuermeldung beim Hauptzollamt
- Verpflichtung zur regelmäßigen Rechnungsstellung an Verbraucher, die Solarstrom von der PV-Anlage beziehen
Gilt für alle: die Registrierung bei der Bundesnetzagentur
Wer eine Photovoltaikanlage betreibt, muss sie der Bundesnetzagentur melden. Dazu trägt er die Stammdaten online in das Marktstammdatenregister (MaStR) ein. Diese Anmeldung ist für jeden Betreiber beziehungsweise jede Betreiberin verpflichtend – egal, wie groß die Anlage ist. Innerhalb von einem Monat nach Inbetriebnahme sollte die Registrierung erledigt sein. Andernfalls gibt es „keinen Anspruch auf Zahlungen von Marktprämien, Einspeisevergütungen und Flexibilitätsprämien nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (§ 23. Abs. 2 MaStRV). Übrigens: Auch eine Erweiterung oder Verkleinerung der Solaranlage muss innerhalb eines Monats im MaStR gemeldet werden.

Die regulatorischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien sind in stetigem Wandel. Unser Expertenteam hält sich kontinuierlich auf dem neuesten Stand und informiert sich über aktuelle Änderungen, um unsere Kundinnen und Kunden optimal zu unterstützen.
Herbert Warnecke, Leiter Key Account Green Solutions bei EWE
Sind vor der Inbetriebnahme Anträge beim Hauptzollamt erforderlich?
Auch in Sachen Stromsteuer kann es sein, dass PV-Anlagen-Betreibende tätig werden müssen. Die Stromsteuer wird auf den Verbrauch von elektrischem Strom innerhalb des deutschen Steuergebiets erhoben. Aktuell beträgt sie seit 2003 unverändert 2,05 Cent je Kilowattstunde. Steuerschuldner sind die Stromversorger. Zwar ist Strom, den Anlagen bis zu zwei Megawatt Nennleistung erzeugen, von der Stromsteuer befreit (§ 9 Abs. 1 StromStG). Doch nur bis zu einer Anlagengröße von einem Megawatt gilt diese Befreiung von der Stromsteuer automatisch. Das bedeutet: Für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung zwischen einem und zwei Megawatt ist ein Antrag notwendig, damit die Stromsteuerbefreiung greift. Dieser Antrag geht an das Hauptzollamt. Das dafür nötige ausgefüllte Formular sollte bei neuen Photovoltaikanlagen spätestens mit deren Inbetriebnahme eingehen. Denn die Erlaubnis kann nur rückwirkend bis zum Antragseingang erteilt werden.
Ebenfalls beim Hauptzollamt zu beantragen ist die Erlaubnis zur Stromversorgung von Dritten. Diese Erlaubnis braucht auch, wer den eigenerzeugten Strom an andere Verbraucherinnen und Verbraucher innerhalb seines Firmengeländes liefert. Das umfasst zum Beispiel ein am Standort ansässiges Logistik-Tochterunternehmen oder die eigenständige Betriebskantine. Denn als Eigenverbrauch gilt nur der von dem Erzeuger selbst genutzte Strom.
Je nachdem, an wen der Strom geht, unterscheidet man zwischen „kleinem Versorger“ und „uneingeschränktem Versorger“. Die Erlaubnis für „kleine Versorger“ braucht, wer den selbst erzeugten Strom ausschließlich in seinem Betriebsnetz an Dritte leistet. Als uneingeschränkter Versorger gilt, wer den eigenerzeugten Strom auch außerhalb des Betriebsnetzes an Dritte liefert. Der entsprechende Antrag muss vor dem Lieferstart des Stroms beim Hauptzollamt gestellt sein.
Regelmäßige Verpflichtung: die Stromsteuermeldung beim Hauptzollamt
PV-Anlagen mit mehr als zwei Megawatt Nennleistung müssen immer Stromsteuer zahlen. Sie sind verpflichtet, jährlich bis zum 31. Mai des Folgejahres (auf Wunsch auch monatlich bis zum 15. des Folgemonats) die Menge ihres verkauften Solarstroms und die dafür fällige Stromsteuer dem Hauptzollamt mitzuteilen. Betreiber und Betreiberinnen von PV-Anlagen bis zu zwei Megawatt Nennleistung können sich – wie bereits erwähnt – von der Stromsteuerzahlung befreien lassen. Doch auch wenn eine Steuerbefreiung vorliegt, kann das zuständige Hauptzollamt eine jährliche Stromsteuermeldung verlangen. Der Anlagenbetreibende erbringt dann eine sogenannte „Nullmeldung“.
Pflicht zur regelmäßigen Rechnungsstellung an Stromabnehmende
Wer seinen selbsterzeugten Solarstrom an andere verkauft, muss diesen in Rechnung stellen – und zwar mit Rechnungen, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Anlagenbetreiber und -betreiberinnen müssen eine Stromrechnung erstellen, die alle Netzentgelte, Abgaben, Umlagen und Steuern einzeln aufschlüsselt. Das betrifft zumindest diejenigen die, die Vollversorgung für ihre Kundschaft übernehmen, also neben dem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage auch noch Strom aus dem öffentlichen Netz liefern.
Übertragen Sie die bürokratischen Pflichten an einen verlässlichen Partner
Unternehmen, die eine PV-Anlage betreiben, müssen den organisatorischen und abrechnungsrelevanten Aufwand durch die Direktvermarktung nicht allein stemmen. Mit den Energiefachleuten von EWE stehen ihnen kompetente Partnerinnen und Partner zur Seite. Diese machen den Neueinstieg in die Photovoltaik als ersten Schritt in eine nachhaltige Energieversorgung so einfach wie möglich – und nehmen beim Betrieb von Bestandsanlagen jede Menge Arbeit ab.
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