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Q&A zum Thema Hochverfügbarkeit

Wie wird Ihre IT ausfallsicher?

EWE business Magazin / Digitalisierung / Hochverfügbarkeit & Ausfallsicherheit in der IT
Digitalisierung
IT-Security
24.10.2023  4 Min.
Autor: Team EWE business

5 Fragen und Antworten zum Thema Hochverfügbarkeit

Warum sollte Ihre IT ausfallsicher sein und wie erreichen Sie das?

Eine IT, die nie ausfällt und immer funktioniert – ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen in einer zunehmend digitalen Welt. Alle Services und Dienstleistungen können nahtlos für die Kunden bereitgestellt werden und der Betrieb muss nie unterbrochen werden. Mit einem hochverfügbaren IT-System ist das alles möglich. Deshalb beantworten wir in diesem Artikel die fünf wichtigsten Fragen zur Hochverfügbarkeit von IT-Systemen:

1. Was genau bedeutet Hochverfügbarkeit eigentlich?

Hochverfügbarkeit bezieht sich allgemein auf die Fähigkeit eines IT-Systems oder einzelner Komponenten davon, kontinuierlich und ohne nennenswerte Unterbrechungen wie vorgesehen zu funktionieren. Bezogen auf IT-Infrastrukturen bedeutet dies, dass sowohl Netzwerkdienste als auch Ressourcen für die Nutzenden praktisch jederzeit erreichbar und uneingeschränkt nutzbar sind. Dies gilt unabhängig von geplanten Wartungsarbeiten und möglichen Störungen.

 

Konkret werden in Deutschland IT-Systeme und einzelne Komponenten wie Leitungen, Switches, Firewalls etc. in verschiedene Verfügbarkeitsklassen eingeteilt, die regeln, wie lange sie insgesamt pro Jahr ausfallen dürfen. Welche Verfügbarkeitsklasse beispielsweise eine Glasfaseranbindung hat, ist in den Service Level Agreements zwischen den Vertragspartnern klar geregelt.

 

Die gängigsten Verfügbarkeitsklassen im Überblick:

 

Verfügbarkeitsklasse    Verfügbarkeit       Maximale Ausfallzeit im Jahr 
2    99 %    < 3 Tage, 15 h, 40 min
3    99,9 %    < 8 h, 46 min
4    99,99 %    < 5 min

 

Nach dieser Einteilung gilt ein IT-System oder eine Komponente ab Verfügbarkeitsklasse 3 als „hochverfügbar“.

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2. Warum ist Hochverfügbarkeit für ein Unternehmen wichtig?

Kaum ein Unternehmen kann in der heutigen digitalen Welt ohne IT arbeiten. Hochverfügbarkeit ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs, da sie Ausfallzeiten minimiert und so die Produktivität steigert. Gleichzeitig ist die Investition in Hochverfügbarkeitslösungen wichtig, um mögliche Umsatzeinbußen und den Verlust von Kunden zu verhindern. Zusätzlich stärkt Hochverfügbarkeit das Vertrauen bei Mitarbeitenden, Geschäftspartner und Kunden und sichert so die Wettbewerbsfähigkeit.

 

Natürlich muss nicht jedes IT-System in jedem Unternehmen die höchste Verfügbarkeitsklasse erreichen. Gerade bei kleineren Unternehmen, zum Beispiel im Einzelhandel, muss die Balance zwischen begrenzten Ressourcen und Ausfallsicherheit gefunden werden. Bei mittleren und größeren Unternehmen ist abzuwägen, welche Auswirkungen ein Ausfall haben könnte. Wie hoch wäre der finanzielle Schaden? Welche Störungen im Betriebsablauf würden auftreten? Welche Reputations- und Imageschäden sind zu erwarten?

 

Es muss eine Hochverfügbarkeitslösung gefunden werden, die zu den Anforderungen, der Risikotoleranz, den Ressourcen und den finanziellen Mitteln des Unternehmens passt.

3. Mit welchen Maßnahmen kann die Verfügbarkeit einer Netzwerkinfrastruktur gesteigert werden?

Hochverfügbarkeit in einem IT-System wird in der Regel durch vier Schritte erreicht:

  1. Ausfallsichere/hochverfügbare Komponenten: Bei der Auswahl aller Bestandteile eines IT-Netzes sollte auf eine geringe Störanfälligkeit geachtet werden. Beispielsweise sind Glasfaserleitungen wesentlich ausfallsicherer als Kupferleitungen, da sie weniger anfällig für physische Bedrohungen wie Hitze oder Überschwemmungen sind und seltener gewartet werden müssen. Auch für andere Komponenten wie Firewalls, Switches und Router gibt es Verfügbarkeitsklassen, die für die Gesamtverfügbarkeit der IT-Infrastruktur wichtig sind. Darüber hinaus sollte die IT-Infrastruktur selten bis nie an der Lastgrenze laufen, um die Lebenszeit der einzelnen Komponenten zu verlängern.
  2. Redundanz: Alle Komponenten der IT-Infrastruktur sollten mindestens doppelt vorhanden sein. Das gilt sowohl für Hardware wie Router, Switches und Firewalls als auch für die Internetleitung. Ideal sind zum Beispiel zwei Glasfaserdirektanbindungen, die baulich voneinander getrennt sind. Fällt ein Teil des Netzwerks durch eine Störung oder Wartungsarbeiten aus, schaltet sich automatisch die zweite Leitung bzw. das zweite Gerät ein, so dass es zu keinen Problemen im Betriebsablauf kommt.
  3. Cyberangriffe abwehren: Die IT-Infrastruktur kann nicht nur durch Bauarbeiten oder defekte Hardware ausfallen, sondern auch von Cyberkriminellen lahmgelegt werden. Ein umfassendes IT-Sicherheitskonzept, das Cyberattacken aus vielen verschiedenen Richtungen abwehren kann, ist daher unerlässlich. Neben einer Firewall, Antiviren- und Antimalwareprogrammen und einer professionellen DDoS-Mitigation sollten Unternehmen ihre Software automatisch aktualisieren, ihre IT regelmäßig auf Schwachstellen scannen und die Mitarbeitenden kontinuierlich schulen, damit u.a. Phishing-Attacken weniger Chancen haben.
  4. Back-Up-Strategie: Nicht nur die Netzwerkkomponenten, sondern auch die Daten sollten mindestens doppelt – besser sogar dreifach – vorhanden sein. So können Unternehmen auch dann weiterarbeiten, wenn ein Server ausfällt oder ein Teil ihrer Daten von Cyberkriminellen verschlüsselt wurde. Ein Back-Up aller Daten sollte regelmäßig und automatisch erstellt werden. Idealerweise wird eine Kopie der Daten in ein externes Rechenzentrum ausgelagert. Dort sind sie zum einen durch die räumliche Trennung vom Standort sicherer und zum anderen besser vor physischen Bedrohungen wie Feuer, Wasser oder unbefugtem Zutritt geschützt.

4. Was muss in eine hochverfügbare IT-Infrastruktur investiert werden? Rechnet sich das?

Die Kosten für eine hochverfügbare IT-Infrastruktur können nicht pauschal angeben werden, da sie stark von der Größe des Unternehmens, der eingesetzten Hard- und Software und der gewünschten Verfügbarkeitsklasse abhängen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Verfügbarkeit, desto höher der finanzielle Aufwand. Wichtiger für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit sind jedoch die Kosten eines Ausfalls: Ein vollständiger IT-Ausfall kostet durchschnittlich 323.400 Euro – pro Stunde. Die Kosten für eine hochverfügbare IT-Infrastruktur liegen deutlich darunter.

5. Wer unterstützt Unternehmen beim Aufbau und Erhalt einer hochverfügbaren IT-Infrastruktur?

Es gibt verschiedene Fachleute, wie IT-Dienstleistungsunternehmen und Managed Service Provider, die über umfangreiche Erfahrungen bei der Implementierung und Wartung von hochverfügbaren IT-Infrastrukturen verfügen. Denn eine hochverfügbare IT-Infrastruktur ist leider nichts, was einmal gekauft für immer funktioniert. Das Partnerunternehmen bringt daher Fachwissen und bewährte Praktiken ein, die ein Netzwerk widerstandsfähiger gegen Ausfälle machen und die Hochverfügbarkeit gewährleisten. Dazu gehören beispielsweise eine kontinuierliche Protokollierung und Berichterstattung, die tägliche Wartung oder die Überprüfung und Aktualisierung von Konfigurationen. Managed Service Provider sind in der Regel selbst Netzanbieter und geben so ihre Expertise und ihre Erfahrung an Unternehmen weiter, die diese in Zeiten des Fachkräftemangels weder bereitstellen noch ausbilden müssen.

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