Eine Siedlung mit Häusern inkl. PV-Anlagen auf den Dächern von oben
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Attraktives Modell: Mieterstrom

Energiewende beschleunigen mit Vorteilen für alle Beteiligten

EWE business Magazin / Wohnungswirtschaft / Mieterstrom
Immobilienwirtschaft
29.06.2022  6 Min.
Autor: Team EWE business

Mieterstrom – so einfach geht's

Auch ohne Investition können Vermietende und Unternehmen der Wohnungswirtschaft von den Vorteilen eines Mieterstrom-Modells profitieren

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und kann finanzielle Vorteile sowohl für die Eigentümer des Gebäudes als auch für dessen Mietende bringen. Möglich macht das ein Mieterstrom-Modell. Wir zeigen, wie das Konzept funktioniert und wie die Wohnungswirtschaft davon profitieren kann.

 

Wer das Dach seiner Mietimmobilie mit einer Photovoltaikanlage bestückt, trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Die Erzeugung des Ökostroms verringert CO2-Emissionen. Wohnbauunternehmen dient die Anschaffung von PV-Anlagen auf ihren Immobilien als klares Signal für Nachhaltigkeit und damit nicht zuletzt auch der Imageverbesserung, was sich wiederum positiv auf die Vermietbarkeit der Wohnbauten auswirkt. Wird der Solarstrom darüber hinaus als Mieterstrom vermarktet, profitieren Vermietende wie Mietende von weiteren attraktiven Vorteilen. Unter anderem kann Mieterstrom aus Photovoltaik bei der Errichtung von neuen Gebäuden zur Ermittlung des Jahres-Primärenergiebedarfs angerechnet werden. Die Mietenden genießen günstige Strompreise. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Schlagwort „Mieterstrom“? Wie funktioniert das Konzept?

 

Was ist Mieterstrom?

Als Mieterstrom wird Strom bezeichnet, der vor Ort mit einer Anlage erzeugt wird und dann direkt im Gebäude oder Quartier selbst von den Bewohnenden verbraucht wird. Nicht genutzter Strom wird ins allgemeine Netz eingespeist. Sollte im Gebäude oder Quartier zusätzlich Strom gebraucht werden, wird dieser aus dem öffentlichen Netz bezogen. Für die Stromerzeugung vor Ort kommen hauptsächlich Photovoltaikanlagen zum Einsatz, aber auch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wie Blockheizkraftwerke (BHKW) sind mögliche Energieerzeuger. Allerdings wird nur Mieterstrom aus Solarstromanlagen mit einem Mieterstromzuschlag gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert, weshalb die meisten Mieterstrommodelle eine Photovoltaikanlage als Ökostrom-Lieferant nutzen.

 

Vorteile der PV-Anlage für Mietende

Ein Ziel des Modells ist es, die Mietenden der Wohnimmobilie an den Vorzügen einer Photovoltaikanlage auf dem Dach teilhaben zu lassen, indem sie den lokal erzeugten Solarstrom zu günstigen Strompreisen angeboten bekommen. Das ist möglich, weil die Sonne ihre Energie kostenlos zur Verfügung stellt. Außerdem entfallen durch die Eigennutzung des Solarstroms im Gebäude zum Teil Umlagen und Abgaben wie Netzentgelte und Konzessionsabgaben. Auch deshalb kann Mieter-Solarstrom zu günstigen Konditionen bereitgestellt werden. Mietende profitieren vom Mieterstrom-Modell also mehrfach:

  • So erhalten Sie günstigen Ökostrom, können also selbst an der Energiewende mitwirken.

  • Sie genießen volle Versorgungssicherheit, auch wenn die Sonne mal nicht scheint.

  • Es besteht keinerlei Verpflichtung, den Mieterstrom zu nutzen. Die Hausbewohnenden können ihren Stromanbieter frei wählen.

Vorteile der PV-Anlage für Vermietende und Immobilieneigentümer

Mieterstrom-Projekte bieten aber auch für Vermietende und Immobilieneigentümer Vorteile. Nicht nur, dass den Mietenden attraktive Ökostromtarife angeboten werden können, was die Bindung zwischen Mietenden und Mietobjekt bzw. Vermietenden stärkt, sondern es lassen sich mit Mieterstrommodellen auch Bauauflagen erfüllen. So kann eine Aufdach-Photovoltaikanlage bei Neubauten bei der Berechnung des Primärenergiebedarfs mit einer Reduzierung von bis zu 30 Prozent zu Buche schlagen. Mit einem Batteriespeicher können sogar bis zu 40 Prozent abgezogen werden. Die wesentlichen Vorteile, die Eigentümer von Wohnbauten von Mieterstrom-Projekten haben, sind:

  • Durch preiswerte Stromtarif-Angebote steigern sie die Attraktivität ihrer Mietimmobilie.
  • Sie leisten einen Beitrag zur Energiewende durch die Installation einer oder mehrerer Photovoltaikanlagen.
  • Sie stärken die Mieterbindung.
  • Sie legen den Grundstein für eine klimafreundliche Zukunft mit Elektromobilität und Speichertechnologien.

 

Gelbes Mehrfamilienhaus mit PV-Anlage auf dem Dach
Bild: acilo / E+ / Getty Images

 

Vorteile der PV-Anlage für Anlagenbetreibende

Ist der Immobilieneigentümer gleichzeitig auch der Eigentümer und Betreiber der PV-Anlage, investiert er also selbst in eine Solarstromanlage, kann er finanziell Nutzen daraus ziehen. Neben den Erlösen aus dem Verkauf des Mieterstroms erhält er eine Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom, den die Anlage ins öffentliche Netz einspeist. Hinzu kommt die Förderung durch den sogenannten Mieterstromzuschlag, die der Anlagenbetreibende unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls erhält. Um förderberechtigt zu sein, darf die Photovoltaikanlage auf einem Gebäude nicht größer als 100 kW sein, die Immobilie muss mindestens zu 40 Prozent zu Wohnzwecken genutzt werden und der Strompreis für die Mietenden darf maximal 90 Prozent des örtlichen Grundversorgungstarifs betragen. Doch neben diesen Vorteilen gibt es auch Nachteile: Ein Immobilieneigentümer, der gleichzeitig auch Anlagenbetreiber für Mieterstrom ist, bürdet sich eine Vielzahl an Zusatzaufgaben auf.

 

Nachteile des herkömmlichen Mieterstrommodells: Pflichten eines Anlagenbetreibers

Ist der Eigentümer der Immobilie Anlagenbetreiber und Anbieter für Mieterstrom, muss er alle Pflichten eines Energieversorgers übernehmen. Dazu zählt unter anderem, dass er die Verantwortung für die gesamte Stromversorgung der Mietenden trägt, den Messstellenbetrieb sowie Registrierungs- und Mitteilungspflichten übernimmt oder auch die Stromrechnungen stellt. Auch steuerrechtlich kann diese Tätigkeit Auswirkungen haben, wenngleich inzwischen einige gewerbesteuerliche Hemmnisse, die früher bestanden, abgeschafft wurden. Wohnbau-Unternehmen, die Mieterstrom für ihre Mietenden produzieren, verlieren nicht mehr automatisch das Privileg, dass ihre Mieteinnahmen von der Gewerbesteuer befreit sind. Nichtsdestotrotz bringt die Betriebsführung einer Photovoltaikanlage mit Mieterstrom einiges an Aufwand mit sich. Doch Wohnbaueigentümer können sich von diesen Stromlieferantenpflichten befreien, indem sie die Installation der Solarstromanlage und den Betrieb einem Energieversorgungsunternehmen wie EWE überlassen.

 

Das EWE-Mieterstrom-Modell

EWE finanziert, konzipiert, baut und betreibt mieterstromfähige PV-Anlagen, gegebenenfalls auch mit Speicherlösung. Das EWE-Mieterstrommodell wird ausschließlich zusammen mit Photovoltaik für die Erzeugung erneuerbarer Energie angeboten. Den Solarstrom vom Hausdach verkauft der Energiedienstleister dann an die Mietenden und erhält den Mieterstromzuschlag sowie die Vergütung aus der Überschusseinspeisung. Im Gegenzug bekommt der Gebäudeeigentümer eine Pacht für die Dachfläche, auf der EWE die Photovoltaikanlage errichtet. Auch die Mietenden profitieren: Sie zahlen immer den gleichen günstigen Strompreis, ob sie nun gerade den Mieterstrom aus der PV-Anlage vom Dach über dem Kopf oder Ökostrom von EWE aus dem Netz beziehen.

 

Das Angebot von EWE: vom Mieterstrom-Modell profitieren – ohne investieren zu müssen

Das Contracting-Mieterstrom-Modell von EWE kann übrigens so gestaltet sein, dass der Hauseigentümer keinen Cent Investition tätigen muss. Denn EWE als Energieversorgungsunternehmen ist gleichzeitig auch der Eigentümer der Solarstromanlage. Lediglich in kleineren Wohnanlagen mit weniger als 15 Wohneinheiten kann es sein, dass der Gebäudeeigentümer einen Baukostenzuschuss leisten muss, um das EWE-Modell umsetzen zu können. Jedes Projekt wird aber individuell kalkuliert. Grundsätzlich rüstet der Energiedienstleister immer alle Wohnungen mit geeigneten Stromzählern aus und kümmert sich während der gesamten Vertragslaufzeit um eine gesicherte Stromversorgung für die Mietenden. Der Eigentümer des Mehrfamilienhauses oder Wohnquartiers hat mit dem Betrieb der Anlage und der Vermarktung des Stroms nichts zu tun. Er unterstützt den Energiedienstleister lediglich bei der Mieterakquise. So einfach kann die Umsetzung von Mieterstrom sein.

Ein Techniker wartet eine PV-Anlage, die von der Sonne beschienen wird.

Wie gehen Sie am besten vor?

Wenn Sie sich für eine Lösung mit eigener Photovoltaik-Energie und Mieterstrom interessieren, ist zunächst eine herstellerunabhängige Beratung wichtig, aus der ein individuell für Ihr Unternehmen passendes Konzept abgeleitet werden kann. Das übernimmt EWE für Sie, bespricht Ihre möglichen Optionen, alle Vorteile und auch, wie Sie eigenen Aufwand und Investitionen ganz vermeiden können.

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