Eine Straße in einem modernen Wohngebiet
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Nachhaltige Quartiersentwicklung leicht gemacht

So profitieren Gemeinden von ganzheitlichen Infrastrukturkonzepten

EWE business Magazin / Wohnungswirtschaft / Die Gemeinde als Gestalter der Energiewende
Kommunen
Klimaneutralität & Energie
04.10.2021  6 Min.
Autor: EWE business Redaktion

Kommunen als Gestalter der Energiewende

Wie Gemeinden gezielt vor Ort den ökologischen Umbau angehen und mit ganzheitlichen Konzepten sparen können

Mit dem Bau eines neuen Quartiers rüsten sich Gemeinden und Städte für die Zukunft. Besonders erfolgversprechend erweist sich dabei eine Partnerschaft mit einem Energie- und Infrastrukturprofi, der ein passgenaues Gesamtkonzept erarbeitet. Das spart Zeit und letztlich auch Geld.

 

Gesellschaftliche Megatrends wie die demografische Entwicklung, die zunehmende Verschmelzung von Arbeits- und Wohnwelten, der Klimawandel, neue Mobilitätsangebote und die Energiewende bestimmen, wie wir in Zukunft wohnen werden. Ein neues Stadt- oder Gemeindequartier, in dem sich die Menschen heute und morgen wohlfühlen sollen, muss diesen Veränderungen Rechnung tragen. Wie ein solches Quartier der Zukunft aussehen könnte, das zeigen einige Projekte, die derzeit im Zuge der Initiative Gemeinde 5.0 des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds umgesetzt werden. Darunter ist auch die Etablierung eines Coworking-Spaces in Kehdingen-Oste. Es soll den Menschen in der ländlichen Region die Möglichkeit bieten, wohnortnah ihrem Job nachgehen zu können, ohne sich den Ablenkungen des Homeoffices auszusetzen. Das Projekt zeigt einen Weg, wie mit modernster Technik und einer Versorgung mit hochleistungsfähigem Internet zukunftsfähiges Arbeiten auch auf dem Land ermöglicht werden kann.

 

Nachhaltige Quartiersentwicklung: Wohntrends zeigen den Weg zum Quartier der Zukunft

Generell werden neue Stadtteile oder Viertel heute funktionsübergreifend mit Wohnungen und Büros, mit Geschäften, Cafés und Restaurants, mit Grünflächen, Schulen und Kindertagesstätten geplant. Darüber hinaus ist eine ausreichende Zahl an Ladestationen für Elektroautos unverzichtbar, genauso wie schnelles und flächendeckendes Internet durch einen Glasfaserkabel-Anschluss – auch, weil eine gute Internetanbindung die Basis für bequeme und nachhaltige Smart-City-Lösungen ist: vom intelligenten Parkleitsystem bis hin zur automatischen Steuerung der Straßenbeleuchtung. Eine leistungsfähige Breitbandversorgung trägt maßgeblich zur Lebensqualität der Bewohner bei. Und bei all dem soll das Viertel im Sinne des Klimaschutzes einen möglichst geringen CO2-Ausstoß verursachen.

 

Die Gemeinde als Gestalter der Energiewende

Städte und Gemeinden legen das Fundament, um solch lebenswerte Quartiere der Zukunft Realität werden zu lassen: Ihre heutige Bauleitplanung setzt die Rahmenvorgaben für eine Bausubstanz, die weit über das Jahr 2050 hinaus bestehen wird. Die Gemeinden entscheiden also mit, ob die Energiewende gelingen wird oder nicht. Insbesondere bei der Umsetzung der Wärmewende kommt ihnen eine Schlüsselrolle zu, indem sie die Zielsetzung eines Quartierskonzepts definieren. Schließlich ergeben sich besonders effiziente und klimaschonende Lösungen oft erst dadurch, dass über das Einzelgebäude hinausgedacht wird, und zwar mehrdimensional: Strom, Wärme, Mobilität und die intelligente Verbindung dieser verschiedenen Sektoren verlangen eine ganzheitliche Herangehensweise.

 

Mit einer All-in-One-Lösung Zeit in der Quartiersentwicklung sparen

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, dass sich Bauämter schon bei der Planung eines neuen Quartiers Unterstützung durch einen Partner an die Seite holen, der passgenaue Komplettlösungen für Wärme, Strom, Internet und Mobilität aus einer Hand liefert. Gemeinsam mit den Energie- und Infrastrukturexperten des Partnerunternehmens lässt sich so ein Bebauungsplan fürs Quartier ausarbeiten, der die Basis für größtmöglichen Klimaschutz legt und gleichzeitig wirtschaftliche Gesichtspunkte nicht außer Acht lässt. So kann die Kommune zum Beispiel den Anschluss der einzelnen Wohneinheiten an ein Wärmenetz mit der Nutzung der im Quartier erzeugten Energie vorschreiben und die Bauträger und Bauherren in diesem Rahmen bauen lassen. Entwurf, Erstellung und Betrieb der Telekommunikations- und Energieversorgung mit Infrastruktur kann dann der Dienstleister übernehmen. Er kümmert sich um alles. Das spart Zeit. Ein weiterer großer Vorteil einer solchen Partnerschaft: Durch die Verknüpfung der einzelnen Energiesektoren können Synergieeffekte genutzt werden. Es entstehen Lösungen, die eine maximale Energieeffizienz mit geringen bis hin zu gar keinen CO2-Emissionen garantieren.

 

Wärmeversorgung auf Quartiersebene spart Geld

Ein Komplettanbieter plant und setzt also die Infrastruktur für eine zukunftsweisende Energie-, Telekommunikations- und E-Mobilitätsversorgung um. Erfahrene Fachleute analysieren genau den Bedarf und entwickeln integrierte Gesamtkonzepte auf Quartiersebene. Eine wichtige Stellschraube für größtmöglichen Klimaschutz ist dabei die Wärmeversorgung. Der Energie- und Infrastrukturdienstleister erstellt die gebäudeübergreifenden Wärmeerzeugungsanlagen aber nicht nur, sondern kann sie – wenn gewünscht – auch in Form eines Contracting-Modells finanzieren und betreiben. Als Anlagenbetreiber kümmert sich das Unternehmen dann um eine gesicherte Wärmeversorgung der einzelnen Wohneinheiten. Auch andere Energiearten wie Strom aus quartierseigener Erzeugung, etwa durch eine Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk, lassen sich problemlos in ein solches Konzept einbinden. Die Kosten stehen von Anfang an fest: Neben einem Grundpreis für die Errichtung der Anlage, die Fernüberwachung, die Wartung, die Reparatur und den Schornsteinfeger zahlen die Immobilieneigentümer und Mieter im Quartier nur die Wärme, die sie tatsächlich benötigen. Oft ist das sogar günstiger als eine Einzelversorgung. Außerdem fällt durch die quartiersübergreifende Energieversorgung der Bau von extra Heizungen und Schornsteinen in den einzelnen Häusern des Quartiers weg, was nicht zuletzt Ressourcen und Baukosten für Immobilienentwickler, Bauträger und Bauherren spart.

 

Das Quartier der Zukunft – in Apen wird es gebaut

Im Rahmen des Projekts Gemeinde 5.0 entsteht nach diesem Prinzip in der Gemeinde Apen im Landkreis Ammerland ein beispielhaftes Baugebiet der Zukunft. Von Beginn an hat hier die Niedersächsische Landgesellschaft mbH (NLG), ein landeseigenes Entwicklungsunternehmen, Themen wie Barrierefreiheit, digitale Vernetzung, Elektromobilität und eine zentrale energetische Versorgung bei der Baugebietsentwicklung mitgedacht – immer mit dem Blick auf eine größtmögliche Nachhaltigkeit. In enger Abstimmung mit der Gemeinde wird das von der NLG initiierte Projekt derzeit umgesetzt. EWE, einer der größten Energiekonzerne in Deutschland, engagiert sich dabei in den Bereichen Energie, Telekommunikation und Mobilität: So wird es in dem Wohngebiet unter anderem flächendeckend Glasfaserleitungen geben und jeder Bauherr erhält die Möglichkeit, eine private Elektro-Ladestation zu errichten. Auch Carsharing und die Umsetzung von Smart Homes werden möglich sein. Alle Gebäude im Wohnbaugebiet Augustfehn-Hengstforde werden zudem an ein von EWE erstelltes Nahwärmenetz mit zentraler Energieerzeugung angeschlossen und somit klimaschonend mit Wärmeenergie versorgt. Schon in der Planungsphase hat sich die NLG als Projektentwickler um eine Zertifizierung des Bauprojekts durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. bemüht. Mit Erfolg: Das Projekt wurde mit dem DGNB-Zertifikat in Gold ausgezeichnet – als erstes Quartier im ländlichen Umfeld. Es zeigt, wie selbst kleinere Kommunen mit starken Partnern an der Seite schnell und sicher Quartiere der Zukunft umsetzen können.

Das Projekt Gemeinde 5.0

Wie leben wir in der Zukunft? Eine Frage, die der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund seit 2014 mit dem Projekt Gemeinde 5.0 nachgeht. Das Ziel des Projekts ist es, einen Baukasten von geeigneten Maßnahmen zu entwickeln, die Kommunen bei der Entwicklung ihrer Zukunft helfen können. Dazu haben mehrere Partner aus der Wirtschaft gemeinsam mit den Unternehmerverbänden Niedersachsens Zukunftsprojekte angestoßen, Visionen für eine lebenswerte Gemeinde im Jahr 2050 entworfen und jede Menge Ideen mit Potenzial gesammelt.

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