Eine Solarpaneele von der Seite fotografiert
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Solarpflicht – wie ist der aktuelle Stand?

Die Solardachpflicht für Industrie- und Gewerbegebäude soll flächendeckend kommen

EWE business Magazin / Grüne Energie / Solarpflicht
Klimaneutralität & Energie
Photovoltaik
27.02.2023  5 Min.
Autor: Team EWE business

Solarpflicht: Kein Gebäude mehr ohne Photovoltaik-Anlage?

Wo die Solardachpflicht jetzt schon gilt und worauf sich Unternehmen einstellen müssen

Nach und nach führen derzeit immer mehr Bundesländer eine Solarpflicht ein, die die Installation einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) vorschreibt. Insbesondere gewerblich genutzte Neubauten sind davon betroffen. Doch damit nicht genug: Weil sich viele Stimmen in der Politik und Energiefachleute von der Solardachpflicht einen kräftigen Schub für die Energiewende versprechen, könnte die PV-Anlage schon bald deutschlandweit zum gesetzlichen Standard für Industrie- und Gewerbebauten werden.

 

    

 

Das Wichtigste auf einen Blick

 

  • In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Hamburg, Bayern, Berlin, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gilt bereits eine Solarpflicht.
  • Länder wie Bremen und Hessen planen bereits eine gesetzliche Regelung zur verpflichtenden Installation einer Photovoltaik-Anlage. Und der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht eine deutschlandweite Solarpflicht vor.
  • Die Photovoltaikpflicht betrifft vor allem Unternehmen, die ein neues Nicht-Wohngebäude errichten möchten.

 

Deutschland muss bis 2045 klimaneutral sein. Das schreibt das neue Klimaschutzgesetz vor. Um dieses ambitionierte Ziel erreichen zu können, muss der Ausbau erneuerbarer Energien stärker vorangetrieben werden. Das soll unter anderem durch eine gesetzlich verankerte Solarpflicht für Neubauten und größere Dachsanierungen gelingen. Vor allem Gewerbebauten hat der Gesetzgeber dabei im Visier: Deren neuen Dächer sollen künftig verpflichtend eine Photovoltaikanlage tragen. In einigen Bundesländern ist eine solche Solarpflicht bereits Realität.

Wie sieht es für Ihr Unternehmen aus?

In welchen Bundesländern gilt die Solarpflicht bereits?

Baden-Württemberg gilt als Vorreiter in Sachen Solarpflicht. Das Bundesland war das erste, das ein entsprechendes Gesetz erlassen hat. Seit 1. Januar 2022 gibt es demnach eine Pflicht zur Installation einer Photovoltaikanlage beim Neubau eines Nichtwohngebäudes und von größeren Parkplätzen ab 35 Stellplätzen. Seit 1. Mai 2022 wurde die Pflicht auch auf neu gebaute Wohngebäude ausgeweitet. Ab 1. Januar 2023 muss sie auch bei grundlegenden Dachsanierungen angewendet werden.

 

Inzwischen haben weitere Bundesländer eine Solarpflicht eingeführt oder planen eine gesetzliche Regelung. Unsere Tabelle zeigt, in welchem Bundesland welche Solarpflichten gelten beziehungsweise in Planung sind:

Bundesland

Solarpflicht für

Gültigkeit

Baden-Württemberg

a) Neubau von Nichtwohngebäuden

b) Neubau von Wohngebäuden

c) Dachsanierung

d) Parkplätze ab 35 Stellplätzen1

a) ab 1.1.2022

b) ab 1.5.2022

c) ab 1.1.2023

d) ab 1.1.2022

Bayern

a) Neubau oder vollständige Erneuerung der Dachhaut von Gewerbe- und Industriegebäuden

b) Neubau oder vollständige Erweiterung der Dachhaut von sonstigen Nicht-Wohngebäuden

c) Neubau von Wohngebäuden2

a) ab 1.1.2023

b) ab 1.7.2023

c) Empfehlung zur Errichtung einer PV-Anlage

Berlin

Alle nicht-öffentlichen Neubauten und wesentlichen Dachumbauten3

ab 1.1.2023

Bremen

alle Neubauten und Bestandsgebäude4

geplant

Hamburg

a) alle Neubauten

b) Dachsanierung5

a) ab 1.1.2023

b) ab 1.1.2025

Hessen

landeseigene Gebäude

landeseigene Parkplätze ab 35 Stellplätzen

nicht-landeseigene Parkplätze ab 50 Stellplätzen6

geplant

Niedersachsen

a) überwiegend gewerblich genutzte Neubauten mit einer Dachfläche von mindestens 75 Quadratmetern

b) Neubauten von Wohngebäuden7

a) ab 1.1.2023

b) ab 1.1.2023

Nordrhein-Westfalen

a) Parkplätze ab 35 Stellplätzen, die nicht zu Wohngebäuden gehören

b) Neubauten von Gewerbe- und Wohngebäuden, umfassende Dachsanierung, öffentliche und kommunale Liegenschaften8

a) ab 1.1.2022

b) geplant

Rheinland-Pfalz

Gewerbe-Neubauten und Parkplätze ab 50 Stellplätzen9

ab 1.1.2023

Sachsen

öffentliche und gewerbliche Neubauten und Parkplätze10

wird derzeit geprüft

Schleswig-Holstein

a) Neubau und Dachrenovierung von Nicht-Wohngebäuden

b) Parkplätze ab 100 Stellplätzen11

a) ab 1.1.2023

b) ab 1.1.2023

Unternehmen betrifft die Solarpflicht in besonderem Maße

Ein Blick auf die Tabelle mit den Einzelregelungen der einzelnen Bundesländer zur Solarpflicht offenbart: Es sind vor allem gewerbliche Neubauten, die mit einer Pflicht zur Photovoltaik belegt werden. Deshalb sind es in erster Linie Unternehmen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, wenn sie ein neues Produktions-, Büro- oder Lagergebäude bauen möchten. Die Solarpflichten für größere Parkplätze betreffen de facto ebenfalls vor allem Gewerbetreibende und Industrieunternehmen. Das wird voraussichtlich auch so bleiben, sollte in naher Zukunft eine bundesweite Solarpflicht eingeführt werden – wie im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung festgehalten. Denn im Koalitionsvertrag steht ebenso, dass die Nutzung von Solarenergie bei gewerblichen Neubauten „verpflichtend“ sein soll.

 

PV-Anlage auch ohne Solarpflicht eine lohnende Investition

Ob nun verpflichtend oder freiwillig – die Installation von Photovoltaik ist für Betriebe in den meisten Fällen rentabel. Mit einer hohen Eigenstromnutzung können Unternehmen ihre Energiekosten enorm senken. Durch die Vermarktung von überschüssigem Solarstrom schaffen sie sich eine zusätzliche Einnahmequelle. Nicht zuletzt ist eine PV-Anlage auf dem Dach auch ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für aktiv betriebenen Klimaschutz.

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PV-Paneele auf einer grünen Wiese im Sonnenschein, im Hintergrund Windräder

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