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Nachhaltigkeit lohnt sich für jeden

Mit einer CO2-Bilanz die Basis für mehr Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg legen

EWE business Magazin / Grüne Energie / CO2-Fußabdruck
Klimaneutralität & Energie
23.03.2022  9 Min.
Autor: Team EWE business

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck Ihres Betriebs?

Was ist eine CO2-Bilanz und was bringt eine solche Bilanzierung?

Der äußere Handlungsdruck, aber auch die eigene Motivation, klimafreundlicher zu werden, wächst auch für Selbstständige und kleine Unternehmen. Doch nur wer den eigenen Status quo kennt, kann sich auch verbessern und seine Emissionen verringern. Umso wichtiger ist es, die eigene betriebliche CO2-Bilanz, den sogenannten Corporate Carbon Footprint (CCF), zu kennen – als ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität.

 

Die eigenen Auswirkungen auf das Klima zu kennen, wird angesichts des Klimawandels zunehmend wichtiger. Immer mehr Selbstständige und kleinere Unternehmen erstellen daher eine CO2-Bilanz. Zum einen, weil sie vorausschauend agieren. Denn schließlich will Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein, was strengere gesetzliche Anforderungen zu den Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich macht. Zum anderen aber auch, weil Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmaßnahmen Chancen für den langfristigen Unternehmenserfolg bieten. So steigen bei Kundinnen und Kunden die Erwartungen in Sachen Klimaschutz zusehends. Immer mehr Menschen hinterfragen beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen, wie nachhaltig diese sind – selbst bei alltäglichen Dingen wie beim Kauf von Brot und Kleidung oder dem Friseurbesuch. Auch legen große Unternehmen bei der Auswahl ihrer Lieferanten wachsenden Wert auf Klimafreundlichkeit und erwarten, dass ihre Zulieferer die wichtigsten Kennziffern in Sachen Klimabelastungen nennen können.

 

Ein Frau in einem kleinen Laden bedient einen Kunden
Bild: Westend61 / Westend61 / Getty Images

 

Die CO2-Bilanz als erster Schritt zur Klimaneutralität

Wer sich klar zu einem nachhaltigen und klimaschonenden Handeln bekennt, hat also nicht nur einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten, die das nicht tun, sondern verbessert auch das Image des Unternehmens. Denn ökologisches Handeln lässt sich werbewirksam in die Außendarstellung aufnehmen. Und nicht zuletzt lassen sich durch Klimaschutzmaßnahmen auch Kosten sparen, wenn beispielsweise der Energieverbrauch reduziert wird. Wer sich frühzeitig auf den Weg hin zur Klimaneutralität macht, investiert also bereits heute in die Zukunft seines Geschäfts. Die Grundlage dafür ist die Erstellung einer individuellen CO2-Bilanz. Ohne zu wissen, wo welche Emissionen anfallen, können schließlich keine wirksamen Gegenmaßnahmen für eine klimaneutrale Zukunft entwickelt werden. Mit einer CO2-Bilanz lassen sich CO2-Treiber identifizieren, um sie künftig abstellen zu können. Oft kann bereits mit relativ einfachen Maßnahmen, wie einem Umstieg auf den Bezug von Grünstrom oder CO2-neutralem Ökogas, die Klimabilanz verbessert werden.

 

Was ist eine CO2-Bilanz?

Als Standard für Treibhausgasbilanzen von Unternehmen hat sich inzwischen weltweit das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol)1 durchgesetzt, das vom World Resources Institute und dem World Business Council for Sustainable Development stammt. Das heißt, die Mehrheit aller Treibhausganzbilanzen sind heute sogenannte Corporate Carbon Footprints (CCF), die nach dem GHG-Protokoll erstellt werden. Oft werden die Treibhausgasbilanzen auch in Übereinstimmung mit der DIN EN ISO 14064-1 zertifiziert. Ein solcher CO2-Fußabdruck dokumentiert alle direkt und indirekt durch das Unternehmen verursachten klimaschädlichen Emissionen. Neben Kohlenstoffdioxid (CO2) werden dabei auch weitere nach dem Kyoto-Protokoll relevanten Treibhausgase, wie beispielsweise Methan (CH4), die auch als CO2-Äquivalente bezeichnet werden, berücksichtigt. Die rechnerische Größe CO2-Äquivalent wurde eingeführt, um zu veranschaulichen, wie sehr ein Gas im Vergleich zum wichtigsten Treibhausgas CO2 zur Erderwärmung beiträgt. Weil zum Beispiel Methan rund 25-mal klimaschädlicher als CO2 ist, entspricht eine Tonne Methan etwa 25 Tonnen CO2-Äquivalenten. Daher sind für eine solche Treibhausgasbilanz auch die Bezeichnungen CO2-Bilanz oder CO2-Fußabdruck geläufig.

 

Scopes 1 bis 3 – die Emissionskategorien einer CO2-Bilanz nach dem GHG Protocol

Das GHG Protocol unterteilt den zu ermittelnden CO2-Fußabdruck eines Unternehmens in drei Emissionsklassen, sogenannte Scopes.

 

Scope 1: Direkte Emissionen

Die direkten Emissionen (Scope 1) umfassen die Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung im Unternehmen selbst. Hierzu zählen zum Beispiel Emissionen aus eigenen Quellen z. B. durch das verfeuerte Erdgas bei dem Backofen in einer Bäckerei. Abgase aus Verbrennungsmotoren der Firmenwagen im Fuhrpark zählen ebenso dazu, wie ein unsachgemäßer Austritt von Kühlmitteln einer Klimaanlage.

 

Scope 2: Indirekte Emissionen

Unter Scope-2-Emissionen versteht man die Treibhausgase, die durch den Bezug von Energie entstehen, also zum Beispiel durch den Bezug von Strom für die Beleuchtung und technische Ausstattung von Geschäftsräumen.

 

Scope 3: Alle indirekten Emissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette

Hierunter fallen alle Emissionen, die durch das Unternehmen verursacht werden, aber in Anlagen bzw. Prozessen einer anderen Organisation entstanden sind. Typische Beispiele für Emissionen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette sind solche, die bei der Produktion von eingekauften Gütern oder Dienstleistungen entstehen, etwa bei der Herstellung der Milch, die ein Bäcker für das Backen seiner Waren einkauft. Auch die Emissionen, die durch die tägliche Anfahrt von Mitarbeitenden zur Arbeitsstätte oder bei Dienstreisen entstehen, gehören dazu. In der nachgelagerten Wertschöpfungskette fließen beispielsweise Emissionen ein, die beim Versand von Produkten entstehen. Um im Beispiel des Bäckers zu bleiben, könnten das die Emissionen sein, die beim Ausliefern der Backwaren durch einen Subunternehmer freigesetzt werden.

 

Bei dem Erstellen einer CO2-Bilanz gemäß dem GHG Protocol ist das Erfassen der Treibhausgasemissionen aus den Klassen Scope 1 und Scope 2 verpflichtend. Ob auch Emissionen aus Scope 3 einfließen, kann jeder selbst entscheiden. Um einen umfassenden Überblick seiner Klimabilanz zu erhalten, empfiehlt es sich jedoch, auch diese Emissionen in Betracht zu ziehen. Denn letztendlich ermöglicht erst der umfassende Blick die Identifikation wesentlicher Hebel für wirksame Klimaschutzmaßnahmen.

 

Ein grüner Wald von oben im Nebel
Bild: Andriy Onufriyenko / Moment / Getty Images

 

Mit einem Schnellcheck der CO2-Bilanz in Klimaschutz einsteigen

Von der Zahnarztpraxis über das Architekturbüro bis hin zum Handwerksbetrieb – auch für Solo-Selbstständige oder kleinere Unternehmen bietet das Erstellen einer eigenen CO2-Bilanz also wirtschaftliche Chancen. Kostenlos zu nutzende Online-Tools, die Emissionen berechnen und Branchenvergleiche anstellen, können einen ersten Überblick über die eigene Klimabilanz verschaffen. Unter www.plana.earth/bnw-emissionsrechner stellt der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) in Zusammenarbeit mit dem Greentech-Unternehmen Plan A beispielsweise einen solchen Emissionsrechner bereit. Mit dem ecocockpit gibt es ein ähnliches Angebot der Effizienz-Agentur NRW. Solche Tools liefern einen Überblick über den aktuellen Ist-Zustand und legen damit eine fundierte Basis für den Weg zu mehr Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg. Das Erstellen einer CO2-Bilanz ist somit eine gute Investition in die Zukunftsfähigkeit eines jeden Betriebs.

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