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Daten-Backups

Ihre Absicherung gegen Stillstand

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Digitalisierung
IT-Security
19.01.2023  5 Min.
Autor: Team EWE business

Welche Backup-Methoden und Strategien gibt es? Worauf sollten Sie achten?

Datensicherung klingt im ersten Moment ganz einfach. Im privaten Umfeld speichert man mit nur wenigen Klicks die Daten auf das Computer-Laufwerk und schon sind die Daten gesichert. Aber sind sie das auch wirklich? Was ist, wenn man versehentlich auf „Löschen“ klickt oder der Rechner kaputt geht? Und schlimmer noch: Was ist, wenn der Rechner verloren geht? Dann sind alle Daten verloren oder nur mit sehr hohem Aufwand wiederherzustellen. Ähnlich verhält es sich mit Daten von Unternehmen.

 

Der Server fällt natürlich nicht runter. Aber es gibt für Unternehmen einige Gründe, wie es zu einem Datenverlust kommen kann. Zum Beispiel können fehlerhafte Datenspeicherungen ganz schnell zu einer existenzbedrohenden Situation führen. Oder auch versehentliches Löschen, ein technischer Defekt oder ein Diebstahl. Aber auch mutwillige Zerstörung, ein Brand im Serverraum oder eine Erpressung nach einer erfolgreichen Cyberattacke können dazu führen, dass Daten nicht mehr zugänglich sind. Und was dann?

 

Die Grundregel: 3-2-1

Bei einer gut organisierten Backup-Strategie geht es darum, im Ernstfall schnell auf Unternehmensdaten zugreifen zu können. Denn diese Flexibilität kann überlebenswichtig für eine Firma sein. EWE empfiehlt daher auf jeden Fall die Grundregel der Backup-Speicherung. Sie lautet 3 – 2 – 1 und besagt folgendes: Grundsätzlich sollten Sie immer drei Kopien von ihren Daten anlegen. Und zwar auf mindestens zwei unterschiedlichen Datenträgern, von denen eine Daten-Kopie an einem externen Ort geschützt ist. In einem Safe, einem zusätzlichen Rechenzentrum oder der Cloud.

 

Wo speichert man am besten Daten?

Doch noch bevor man sich die Frage stellt, ob eine Cloud die beste Lösung für die Datenspeicherung ist, sollte man sich grundsätzlich Gedanken zur Auswahl der geeigneten Medientypen machen. „Im Gespräch mit unseren Kunden gehen wir am Anfang erst mal jede mögliche Backup-Lösung durch. Analysieren den Bedarf und erläutern Vor- und Nachteile. Schließlich braucht es für jedes Unternehmen eine maßgeschneiderte Lösung“, beschreibt EWE IT-Experte David Brieskorn die eigene Herangehensweise. Die wichtigsten Speichertypen sind:

 

Magnetbänder: Die Speicherung auf Magnetbändern ist vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen noch heute eine sinnvolle Lösung. Die Technologie wird bereits seit Jahrzehnten erfolgreich zur Datensicherung genutzt. Die Lagerung ist einfach und die Verwendung sehr preiswert. Einziger Wermutstropfen: Die Laufwerke sind sehr teuer und die Speicherung ist eher umständlich. Daher eignen sich Magnetbänder nicht, wenn man häufig seine Daten speichern möchte.

 

Festplatten: Der wohl gängigste Speicherort von Firmendaten ist sicherlich die Festplatte. Heute bekommt man ein Terraband für unter fünfzig Euro. Und 18 Terraband für unter 300 Euro. Vor allem für kleine Unternehmen sind USB-Festplatten sehr beliebte Speichermedien. Allerdings haben sie zwei große Nachteile: Sie sind bei weitem nicht so langlebig wie Magnetbänder und auch sehr anfällig für Beschädigungen.

 

NAS-Systeme: Sobald das Datenvolumen größer wird, braucht es auch für das Backup größere Lösungen. Festplatten oder Magnetbänder stoßen dann schnell an ihre Grenzen. Die Lösung ist dann ein sogenanntes NAS-Gerät (Network Attached Storage). Auf diesen fest installierten Rechnern können große Datenmengen bequem gespeichert werden. Allerdings sind sie ähnlich anfällig wie das gesamte Netzwerk – und Einfallstor für Cyberkriminelle. Die Speicherung an einer externen Stelle muss daher zusätzlich gewährleistet sein.

 

Cloud: Die Cloud hat die Datensicherung komplett auf den Kopf gestellt. Vor allem für kleinere Unternehmen. Denn Automatismen sorgen dafür, dass Datenspeicherungen an einer externen Stelle regelmäßig und autark stattfinden. Dazu braucht es keinerlei Serverräume mehr. Lediglich eine stabile Internetverbindung. Allerdings sollte man sich mit einer Cloud nicht zu sicher fühlen. Denn auch Cloud-Anbieter können ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Und vor allem bei außereuropäischen Anbietern sind die Datenschutz-Bestimmungen oft undurchsichtig geregelt.

 

Täglich speichern oder stündlich?

Arbeiten Sie in einem kleineren Unternehmen, reicht es sicherlich aus, wenn einmal täglich die Daten gespeichert werden. Meistens findet die Kopie dann nachts statt. Wenn über den Tag verteilt sowohl viele neue, große Datenmengen entstehen als auch wichtige Daten, sollte man mehrmals täglich Kopien erstellen. Man spricht dann von einer CDP Lösung. CDP steht für Continuous Data Protection und bedeutet, dass die Datensicherung regelmäßig erfolgt. Und zwar auf unterschiedlichen Backup-Servern.

Sie haben Fragen, wie Sie am besten vorgehen?

Gängige Backup-Methoden

„In den letzten Jahren haben sich drei unterschiedliche Backup-Methoden etabliert. Die bekannteste ist sicherlich das Voll-Backup oder die Vollsicherung. Wie es der Name erahnen lässt, wird bei diesem Sicherungsvorgang die komplette Datenmenge vom Hauptträger auf das Speichermedium kopiert. Also auch Daten, die in den letzten Wochen gar nicht verändert wurden. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Vorgang des Kopierens die Arbeitsleistung des gesamten Systems einschränkt. Das kann sogar so weit gehen, dass Videokonferenzen mit mehreren Personen unterbrochen werden“, so Brieskorn.

 

Die zweite Backup-Methode ist die differenzielle Sicherung. Bei dieser Art der Speicherung werden nur Daten kopiert, die seit der letzten Vollsicherung neu hinzugekommen oder verändert wurden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Zum einen werden wesentlich kleinere Datenmengen kopiert und zum anderen auch weniger Platz auf dem Speichermedium in Anspruch genommen.

 

Als dritte Lösung gibt es die sogenannte inkrementelle Sicherung. Eigentlich unterscheidet sie sich kaum von der differenziellen Datensicherung. Einziger Unterschied: Die Kopien erfolgen im Vergleich zur letzten inkrementellen Sicherung und nicht – wie bei der differenziellen Datensicherung – im Vergleich zur letzten Vollspeicherung. Es werden also noch weniger Daten kopiert und noch weniger Platz auf dem Speichermedium belegt.

 

Professionelle Backup-Software

Ja, Backup-Software gibt es auch kostenlos im Netz. Und teilweise ist sie auch Teil der gängigen Betriebssysteme. Zum Beispiel bei Windows. Aber nicht jede Version hat eine Backup-Lösung integriert. Und schon gar keine professionelle Lösung für Unternehmen. „Wer also sicher gehen möchte, sollte unbedingt auf eine professionelle Backup-Software vertrauen“, empfiehlt Brieskorn. Woran man diese erkennt? Beispielsweise daran, dass die oben genannten Backup-Methoden automatisiert erfolgen. An der einfachen, intuitiven Nutzung. Wenn beispielsweise mit wenigen Klicks gelöschte Daten wieder hergestellt werden können. Und daran, dass die Software schnell arbeitet und durch Automatismen den Aufwand für die IT-Experten nachweislich minimiert.

 

Datensicherung versus revisionssichere Archivierung

Erlauben Sie uns noch einen Hinweis: Ein Backup ist nicht automatisch eine revisionssichere Archivierung. Denn revisionssicher bedeutet, dass die abgelegten Daten vor einer nachträglichen Abänderung geschützt sind und es zu keiner Manipulation im Archiv kommen kann. Ebenso müssen folgende Punkt erfüllt sein. Erstens: Daten müssen einfach auffindbar und zugleich reproduzierbar sein. Zweitens: Sie dürfen auf dem Weg ins Archiv nicht verloren gehen. Und drittens: Bis Ablauf der Aufbewahrungsfrist müssen sie vor einer Löschung geschützt sein. Was bei einer Speicherung zu beachten ist, ist in der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) festgelegt. Das gilt im Übrigen auch für E-Mails.

 

Nur eines ist wirklich schädlich: nichts tun!

Die Frage nach der richtigen Backup-Strategie für Ihr Unternehmen konnten wir jetzt sicherlich nicht abschließend beantworten. Aber hoffentlich Impulse liefern und sensibilisieren, dass wir mit Ihnen gemeinsam die richtige Backup-Strategie für Ihr Unternehmen entwickeln und installieren können. Egal ob es bei Ihrer Firma um einen kleinen Fünf-Mann-Betrieb oder ein mittelständisches Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitenden geht. Denn nur wer seine Daten richtig schützt, ist im Ernstfall gut vorbereitet und bleibt auch nach einem völligen Datenverlust oder einem erfolgreichen Hackerangriff arbeitsfähig. Das Einzige, was man also nicht machen sollte, ist ein Verzicht auf ein Daten-Backup.

Was ist bei Ihnen möglich? Lassen Sie sich beraten.

Dann geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und lassen sich persönlich von einem EWE-Kontakt in Ihrer Nähe beraten.

Die Hand eines Mannes, der ein Architekturmodell richtet.

Schützen Sie Ihre Daten mit geeigneten Maßnahmen

Cyber-Attacken betreffen alle Unternehmen und Branchen, von großen Industrieunternehmen bis hin zu kleinen Start-ups und Handwerksbetrieben. Wie können Sie sich am besten gegen Datenklau und Erpressungen wappnen? Neben dem Basismaßnahmen wie der Einrichtung einer professionellen Firewall sollten Sie sich auch rund um DDoS-Schutz, Mailschutz, Serversicherheit und Co. informieren – und handeln.

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